Mittwoch, 8. Juli 2009

The Ghan

Am nächsten Tag sind wir dann abends mit dem Zug von Alice Springs nach Darwin gefahren. Die Zugfahrt dauerte insgesamt mit Aufenthalt in Katherine 24h. Wir haben einen Sleeper Seat gehabt, was auch das billigste war. Für den doppelten Preis hätten wir eine Kabine mit einem Stockbett haben können. Für die gehobene Klasse gab es die GoldClass mit einer großen Kabine und wer ganz viel Geld hat kann PlatinClass buchen, da gehört einem dann ein ganzer Wagong für sich alleine!
Der Zug ist riesig lang, über 20 Wagongs - gezogen von 2 Lokomotiven!
Morgens um 9 Uhr sind wir in Katherine angekommen und hatten dort einen Aufenthalt von 4 Stunden. Wir haben uns dann entschieden eine Wanderung zur Katherine Gorge zu machen. Abends um 6 Uhr sind wir dann endlich in Darwin angekommen.

Das schöne an der Zugreise war, dass wir mit ein paar Leuten aus unserer Reisegruppe von den letzten 2 Tagen zusammen in einem Wagen waren.


Uluru lässt grüßen

Nach der Hektik der letzten Tage sind wir dann auch endlich irgendwann bei strahlendem Sonnenschein in Alice Springs angekommen. Kaum gelandet, hat auch schon das Urlaubsfeeling eingesetzt. Die Stadt selbst ist nichts Besonderes. Das Stadtzentrum total touristisch und überall sieht man die Aboriginies perspektivlos herumgammeln. Das ist echt ein trauriger Anblick. Um diese vom "Schnüffeln" abzuhalten, wird sogar das Benzin extra bearbeitet und die Giftstoffe herausgezogen. Deshalb ist dort das Benzin auch viel teurer als im Rest von Australien. Erst hat man die Aboriginies ihrer Kultur beraubt und dann macht man sich keine Mühe um sie in die Gesellschaft zu integrieren...

Am nächsten Morgen ging es dann in aller Frühe (wie eigentlich jeden der darauffolgenden Tage) los: 4.45 Uhr war Treffpunkt vor dem Hotel. Nach einer 4 stündigen Fahrt sind wir dann beim Kings Canyon angekommen. Das war echt gigantisch, an so einer riesigen Schlucht zu stehen und in die Tiefe zu sehen.
Dort sind wir dann noch etwas herum gewandert und dann ging's auch schon weiter Richtung Uluru (Ayers Rock). Auf dem unteren Bild sind wir Mädels vor einem Monoliten, der von vielen Touris wegen der ähnlichen Form schon für den Uluru gehalten wird, in Wirklichkeit aber viel kleiner ist. Den richtigen Uluru bekommt man erst nach einer weiteren Stunde Autofahrt zu Gesicht. Wir haben in einem Campground in der Nähe von dem Uluru-Kata Tjuta National Park gegessen und übernachtet. Peter und ich waren beide mutig genug, trotz Schlangen, giftiger Spinnen etc. (ehrlich gesagt waren wir schon fast enttäuscht, dass wir keine gefährlichen Tiere im Outback gesehen haben) die Nacht in einem Swag (eine Art großer Schlafsack) unter freiem Sternenhimmel zu schlafen. Man merkt eben schon, wenn die nächsten paar hundert Kilometer um einen herum kein Licht leuchtet. Man sieht so viele Sterne und die Milchstraße ganz deutlich. Echt wunderschön...

Noch vor Sonnenaufgang befanden wir uns wieder in unserem kleinen Tourbus auf dem Weg zu Australiens Wahrzeichen. Der Uluru ist zwar ganz beeindruckend, allerdings wird unserer Meinung nach schon etwas zu viel Wirbel um den Monoliten gemacht. So kamen wir tatsächlich "in the middle of nowhere" um 5 Uhr Morgens in einen Verkehrsstau, weil sich zahlreiche Touris auf den Weg machten, den Ayers Rock im Licht des Sonnenaufgangs zu bestaunen. Nach einer 2 stündigen Umrundungs-Wanderung ging's noch kurz zu den "Olgas" (die Kata Tjuta, 36 Riesige Felsen - sogar höher als der Ayers Rock) gleich neben dem Uluru (ca 1 Stunde Fahrt). Dann ging es aber auch schon auf unseren Heimweg. Auf der Karte denkt man nämlich, dass der Uluru direkt neben Alice Springs liegt. Tut er auch - nur eben nach Australischen Verhältnissen, was hier 360 km sind.
Eigentlich hätten wir unsere Outback Safarie auch selbst bewältigen können. Es gibt einen super ausgebauten Highway schnurgerade durch die Wüste zu allen Attraktionen. Allerdings war es auch ganz angenehm, keine Angst haben zu müssen, dass man die nächsten 200 km an keine Tankstelle mehr kommt. Ausserdem war die Reisegruppe auch sehr gut und alle haben sich untereinander prima verstanden.

Complications

Das Semester ist nun vorbei und endlich kam Peter zu Besuch! Zwei Tage lang habe ich ihm Sydney bei schönem Wetter gezeigt. Darling Harbour, Chinesischer Garten, Botanic Garden und natürlich das Opera House und die Harbour Bridge.

Im Botanic Garden haben wir ganz viele Papageien gesehen und einer hat sich dann sogar auf meinen Arm gesetzt :-)

Am Sonntag wollten wir dann nach Alice Springs fliegen. Wir sind früh aufgestanden, haben gemütlich gefrühstückt und sind dann rechtzeitig 2 Stunden vorher auf den Flughafen gefahren. Dort angekommen konnten wir dann unseren Flug auf der Abflugliste gar nicht finden, und da kam mir dann schon die Befürchtung... Ich hatte die Zeit so fest in meinem Kopf: Abflug 12 Uhr, dass ich es gar nicht mehr für nötig gehalten hatte, nochmals nachzuschauen! Ich war mir so sicher! Naja wohl doch nicht! Jetzt hatte ich doch tatsächlich die Abflugzeit mit der Ankunftzeit verwechselt. Und der arme Peter hat sich da voll auf mich verlassen und hat dann wegen mir den Flug verpasst. Das tat mir ja sooo leid! Ja ich weiss: typisch Conny! Sowas kann mal wieder nur mir passieren. Zum Glück hat Peter dann einen ganz kühlen Kopf bewahrt. Wir sind dann zu dem Quantas Schalter und haben denen alles erklärt und dann konnten wir sogar den Flug noch hinterher auf den nächsten Tag umbuchen und das fuer nur 44 AUD pro Person. Leider konnten wir dann nicht mehr die 3 Tages Tour in Alice springs machen, da wir den Zug nach Darwin auch schon gebucht hatten. So sind wir dann zu unserem Reisebüro gegangen und haben gefragt, ob wir statt dessen auch eine 2 Tages Tour machen könnten. Und auch das ging! Mit einer kleinen Umbuchungsgebühr konnten wir dann das Geld der 3 Tages Tour auf die 2 Tages Tour anrechnen! Das nenn ich echt mal Glück im Unglück!