Montag, 22. Juni 2009

Tasmanien

Von Melbourne aus bin ich dann gleich nach Tasmanien geflogen, eine Insel südlich von Melbourne die so groß ist wie Bayern. Dort hab ich dann einen Tag in Hobart verbracht. Hobart ist eine schöne kleine Hafenstadt, aber außer dem Hafen gab es sonst nicht viel zu sehen. Ich war dann noch in einem Museum wo die Geschichte und Tierwelt von Tasmaniens dargestellt wurde. Tasmanien hat die meisten Aboriginies "ausgerottet", war aber auch der erste Staat Australiens, der sich offiziell dafür entschuldigt hat. Zu Tasmaniens spezieller Tierwelt gehört u.a. der Tasmanische Tieger, der wahrscheinlich schon ausgestorben ist und für dessen Lebensbeweis eine hohe Geldsumme ausgesetzt ist und der Tasmanische Täufel, der auf Grund einer Mund-Krebsart vom aussterben bedroht ist.

Ein Tag später hab ich mich dann mit Angelika und Sascha getroffen. Das sind auch 2 Deutsche aus Konstanz, studieren aber beide in Heidelberg. Sascha studiert mit mir an der UTS und Angelika an der Macquarie University. Wir haben uns dann einen Campervan gemietet und sind dann gleich los. Unser erstes Ziel war Port Arthur, die größte Sträflingskolonie von Australien wo auch Jugendliche hinkamen! Dort waren wir dann zuerst in einem Museum und jeder hat zu Beginn eine Karte bekommen, auf der ein ehemaliger Sträflingsname stand, und dessen Geschichte verfolgte man dann. Ich war ein Schuhmacher und bin nach Tasmanien gekommen, der in England ein paar Häuser ausgeraubt habe. Seine Aufgabe war dort Schuhe für die Gouverneure Schuhe zu machen und als er ein paar Schuhe schwarz verkaufte, musste er 3 Monate in Ketten arbeiten.





Dann sind wir noch die Ruinen der Kolonie besichtigen gegangen. Aber uns kam es eher so vor, als ob die Sträflinge dort Urlaub gemacht haben, so schön die Landschaft dort war! Jodoch wirft das Massaker, bei dem 1996 35 Menschen gestorben sind, einen Schatten über das ganze!


Wir sind dann noch ein Stück die Ostküste hoch gefahren und haben unser Auto dann irgendwo abgestellt. Am nächsten Morgen haben wir dann festgestellt, das wir an einem wunderschönen Strand gecampt haben. Aufstehen und das Meer sehen, das hat schon was für sich :-)

Dann sind wir weiter zum Freycinet National Park, wo wir dann zur Wineglass Bay (die heißt so wegen der Form) gewandert sind, zuerst auf den Outlook, dann noch runter zum Strand! Wunderschöner weißer Sand!


Am nächsten Tag sind wir die Ostküste weiter hoch zur Bay of Fires gefahren, die so heißt wegen den roten Felsen. Und wieder - wunderschöner weißer Sandstrand! Leider fing es da dann schon an zu regnen und die Nächte sind dann richtig kalt geworden!

Am 3. Tag hatten wir gleich am Morgen eine Führung durch eine riesige Tropfsteinhöle gemacht und dann das Licht ausgeschaltet wurde, war es stock dunkel und an der Decke waren unzählige Glühwürmchen - sah aus wie ein Sternenhimmel!
Apropros Sternenhimmel! In Tasmanien ist die Nacht so klar, dass man soooo viele Sterne sieht! Was ihr von der Nordhalbkugel nicht sehen könnt ist das Southern Cross, das auch auf der australischen Flagge zu sehen ist. Erkennt ihr es?

Dann ging es weiter zum Cradle Mountain National Park der in der Mitte Tasmaniens liegt. Dort sind wir dann um einen See herum gewandert mit Sicht auf den Berg Cradle Mountain (der heißt so, weil der Berg auf der Spitze solche Zacken hat). In Tasmanien gehören übrigens 75% der National Parks zum World Heritage. Als wir den Nationalpark wieder verließen, hat es sogar angefangen zu schneien!


Am nächsten Tag sind wir dann in den Westen gefahren, wo es kalte Regenwälder gibt. Es soll dort wirklich fast jeden Tag im Jahr regnen - also bei uns hat es mal kaum NICHT geregnet. Dort haben wir dann eine Wanderungen zu den Montezuma Falls gemacht, wo man über eine riesig lange Hängebrücke laufen konnte. Da ist es einem dann schon etwas anders geworden, als man auf dem wackligen Ding die tiefe Schlucht überquert hat.


An der Westküste angekommen sind wir dann eine Sanddüne mitten im Wald raufgeklettert und standen dann plötzlich in einer Art Sahara, wo es dann wie auf Kommando anfing zu Stürmen und zu Regnen, so dass der feine Sand nachher wirklich überall an uns klebte! Am Abend haben wir dann in dem kleinen idyllischen Fischerdorf Strahan völlig durchnässt und halb erfroren eine heiße Schokolade getrunken.

An unserem letzten Tag mussten wir von der Westküste wieder zurück nach Hobart an der Ostküste fahren, wobei wir auf der Strecke immer wieder kurze Stopps eingelegt haben. Einer davon war der lake St. Claire, wo wir dann nochmals Schnee hatten.

Außerdem sind wir durch den Teil des Regenwaldes gelaufen, wo die Baumriesen stehen, die bis zu 90 Meter hoch werden! Das tolle an dem Regenwald hier ist, dass er so naturbelassen sogar fast ein bisschen verwildert ist! Man räumt keine umgefallene Bäume weg, so muss man sich hat mal ducken oder sich einen neuen Weg suchen!


Ein anderer Stop war bei den beeindruckenden Russel Falls.


War wirklich eine wunderschöne Reise - Tasmanien hat landschaftlich wirklich viel zu bieten! Wer aber unbedingt mal nach Tasmanien will, sollte dies doch lieber im australischen Sommer machen ;-)

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